Da immer wieder Fragen zu manchen Begriffen kommen, möchte ich hier gerne einen Auszug aus den meiner Meinung nach wichtigsten Begriffen zusammenstellen, die im TIA Portal und dem näheren Umfeld verwendet werden. Einen Überblick über das TIA Portal gebe ich in einem anderen Artikel.
Allgemeine Begriffe
Standard-Anwenderprogramm: Der Teil des Programms, der keine speziellen Sicherheitsanforderungen erfüllt. Es enthält die regulären Steuerungslogiken und Funktionen.
Sicherheitsprogramm (F-Programm): Dieses Programmsegment ist für sicherheitskritische Funktionen zuständig. Es enthält fehlersichere Bausteine und Anweisungen, die in Gelb hervorgehoben sind.
F-Adresse: Eine spezielle Adresse für die Ein- und Ausgänge von fehlersicheren Geräten und Sensoren, essentiell für sichere Kommunikation und Steuerung.
Diskrepanzzeit: Die maximale Zeitdifferenz, die zwischen zwei zusammengehörigen Signalen erlaubt ist. Überschreitet diese Differenz den zulässigen Wert, wird ein Fehler erkannt.
Geberauswertung: Der Prozess der Verarbeitung und Interpretation von Signalen, die von Sensoren (Gebern) gesendet werden.
Kurzschlusstest: Ein Test zur Überprüfung, ob keine Kurzschlüsse in der Verdrahtung der Steuerungskomponenten vorliegen.
Prozessabbild: Eine Momentaufnahme der Zustände aller Ein- und Ausgänge zu einem bestimmten Zeitpunkt, erstellt zu Beginn jedes Programmzyklus.
Merker (M): Ein Zwischenspeicher innerhalb der SPS, der temporäre Daten während des Programmablaufs speichert.
MPI (Multi Point Interface): Eine Kommunikationsschnittstelle in SIMATIC S7-Systemen zur Vernetzung mehrerer Geräte und zum Datenaustausch.
Programmiersprachen und -konzepte
AWL (Anweisungsliste): Eine textbasierte Programmiersprache, die besonders für erfahrene Programmierer geeignet ist.
FUP (Funktionsplan): Eine grafische Programmiersprache, die Blockschaltbilder verwendet und eine visuelle Darstellung der Logik ermöglicht.
KOP (Kontaktplan): Eine Programmiersprache, die einem Stromlaufplan ähnelt und für einfache logische Verknüpfungen genutzt wird.
SCL (Structured Control Language): Eine hochsprachenähnliche Programmiersprache zur Erstellung komplexer Algorithmen.
Organisationsbausteine (OB): Bausteine zur Strukturierung des Programms, die den Ablauf organisieren und die Reaktion auf Ereignisse steuern.
Datenbaustein (DB): Ein Speicherbereich für Daten innerhalb der SPS, der variablen Daten speichert und den Zugriff durch das Programm ermöglicht.
UDT (User-Defined Types): Benutzerdefinierte Datentypen, die es ermöglichen, eigene Datenstrukturen zu erstellen und diese im Programm zu verwenden.
Hardware-Begriffe
CPU (Central Processing Unit): Die zentrale Verarbeitungseinheit der SPS, die die Steuerungslogik ausführt und die Prozesse koordiniert.
Zykluszeit: Die Zeit, die die CPU benötigt, um einen vollständigen Programmzyklus zu durchlaufen.
Profinet: Ein Industrial Ethernet-Standard zur schnellen und sicheren Datenkommunikation in industriellen Netzwerken.
Profibus: Ein Feldbusstandard zur Kommunikation zwischen Automatisierungssystemen und dezentralen Peripheriegeräten.
Ethernet/IP: Ein industrielles Netzwerkprotokoll zur Nutzung von Standard-Ethernet-Technologie für die Datenübertragung zwischen Steuerungen und Feldgeräten.
I/O (Input/Output) Module: Module, die für den Anschluss von Sensoren (Eingänge) und Aktoren (Ausgänge) an die SPS verwendet werden.
Bausteine
OB (Organisationsbaustein): Bausteine zur Strukturierung des Programms und Steuerung der Reaktion auf Ereignisse.
FB (Funktionsbaustein): Bausteine, die sowohl Programmcode als auch einen eigenen Datenbereich enthalten und wiederkehrende Funktionen kapseln.
FC (Funktionscode): Bausteine, die nur Programmcode enthalten, jedoch keine eigenen Daten speichern und für einfache, wiederverwendbare Funktionen genutzt werden.
SFC (Sequential Function Chart): Ein grafisches Programmierwerkzeug zur Erstellung von Ablaufsteuerungen und sequentiellen Steuerungen.
Sonstige
Prozessabbild: Eine Momentaufnahme der Zustände aller Ein- und Ausgänge zu einem bestimmten Zeitpunkt, erstellt zu Beginn jedes Programmzyklus.
Merker (M): Ein Zwischenspeicher innerhalb der SPS, der temporäre Daten speichert.
MPI (Multi Point Interface): Eine Kommunikationsschnittstelle in SIMATIC S7-Systemen zur Vernetzung mehrerer Geräte und zum Datenaustausch.
HMI (Human Machine Interface): Eine Benutzeroberfläche, die es dem Bediener ermöglicht, mit der Maschine zu kommunizieren. HMI-Panels zeigen Informationen an und erlauben Eingaben.
SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition): Ein System zur Überwachung und Steuerung industrieller Prozesse. SCADA-Systeme sammeln Daten in Echtzeit und ermöglichen die zentrale Steuerung und Überwachung.
PLS (Process Leitsystem): Ein Prozessleitsystem ist ein komplexes Automatisierungssystem zur Steuerung und Überwachung von Produktionsprozessen in der Industrie.
GSD-Datei (Gerätestammdatendatei): Eine Datei, die die Konfigurations- und Kommunikationsparameter eines Profinet- oder Profibus-Geräts enthält. Sie wird benötigt, um Geräte korrekt in ein Automatisierungssystem zu integrieren.
HART (Highway Addressable Remote Transducer): Ein Kommunikationsprotokoll für die Kommunikation mit intelligenten Feldgeräten, wie Sensoren und Aktoren, das über 4-20 mA Stromschleifen arbeitet.
CAN Bus (Controller Area Network): Ein robustes Fahrzeugbus-Standard-Protokoll, das die Kommunikation zwischen Mikrocontrollern und Geräten ohne Host-Computer ermöglicht. Es wird häufig in Fahrzeugen und Industriemaschinen eingesetzt.